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Unsere Flöten-Philosophie

 

Im Vergleich zu vielen kommerziellen Anbietern vor allem aus den USA sind unsere Flöten noch reine individuelle Handarbeit und keine maschinell hergestellten Massenprodukte. Jede Flöte hat ihre ganz eigene Persönlichkeit und ist ein einzigartiges Unikat.  Das beginnt  mit der Auswahl des Holzes und endet mit dem auf jede einzelne Flöte speziell angepassten individuellen Design. Wir lassen das Holz atmen und verwenden keine Kunstlacke. Wir verzichten bewusst  auf tot-geschliffene Oberflächen vor allem im Innern der Flöten, da dies unserer Erfahrung nach den Klang eher nachteilig verändert.  


Wir wollen keine kalte Perfektion sondern liebevoll gestaltete Einzigartigkeit!


 

"Der Charme unserer Flöten liegt in dem tiefen Respekt dem wir dem wunderbaren Werkstoff Holz gegenüber empfinden und der sich in einer bewusten Natürlichkeit und Einfachheit der Gestaltung ausdrückt"

Hans-Jürgen Friedling   

 

Jede unserer Flöten ist deshalb ein handgefertigtes Unikat mit ganz individueller Tonqualität - mal weicher und intimer, mal lauter und schärfer, mal luftiger oder rauchiger. Wir verwenden neben der leichten aromatischen Zeder auch Edelhölzer und zunehmend heimisches Obstbaumholz. Wir beraten Sie gern und  können bei der Herstellung auch ganz auf ihre speziellen Wünsche eingehen.


 

Die Würde des Baumes


Der bekannte deutsche Blockflötenmeister Hans-Jürgen Hufeisen auf die Frage, was Flöten aus Holz  für ihn bedeuten:


»Das ist für mich die Würde vor einem Baum zu stehen. Sie müssen sich vorstellen, ich habe ja Holzflöten und mit jeder Holzflöte wird Lebendiges weitergegeben. Vielleicht hat mal dieses »Hölzle« irgendwann in der Vorzeit, als es Baum war, Melodien von einem Vogel gehört. Und diese Melodien gehen wahrscheinlich durch dieses Holz immer weiter. Das ist so meine Fantasie, und wenn ich dann Melodien erfinde auf so einer Holzflöte, dann gehen wahrscheinlich diese Melodien, die der Baum damals aufnahm, immer noch weiter. Sie werden neu geschaffen. Für mich ist das auch ein ganz tolles Bild für - wir sagen es ja mit so einem altmodischen Wort - Auferstehung. Aber hier steht wirklich etwas neu auf. Ich stehe vor so einer Holzflöte mit Würde. Es war ein Baum.«


Ich könnte es nicht treffender sagen. Gedanken zum Holz, die auch für unsere indianischen Meditationsflöten zutreffen.


 

Bambus vs. Holz

 

Bambus ist ein fantastischer Werkstoff und viele ethnische Flöten allen voran die indischen Bansuri, die japanischen Shakuhachi und viele Quenas und Quenachos werden daraus gebaut. Wir haben in der Vergangenheit auch erfolgreich mit Bambus Röhren  experimentiert und wohlklingende Flöten im "native american style" gebaut.  Letztendlich hat der Werkstoff Bambus bei den nordamerikanischen Indianerstämmen der Prärie  aber keine große historische Rolle gespielt. Zudem gibt es bei Bambusflöten immer wieder große Probleme mit Rissbildung aufgrund trockener Luft.

Da wir uns der historischen Tradition verpflichtet fühlen, haben wir bei unseren Siyotankas  deshalb konsequenterweise  darauf verzichtet und konzentrieren uns weiterhin an der überlieferten Leistenbauweise mit Holz.

 

Holz vs. Holz

 

Welches ist nun aber das beste Holz für Flöten? Diese Frage wird oft gestellt, lässt sich aber nicht einfach beantworten. Letztendlich ist es immer das Zusammenspiel vieler Komponenten  welches am Ende den Klang jeder Flöte einzigartig macht. Für den Laien durchaus erstaunlich: Der Einfluss des Materials auf den Klang der Flöte ist überraschend gering. Letztendlich schwingt immer die Luft um Inneren der Flöte und nicht die Flöte selbst !!! Wie die Luft schwingt wird dabei vor allem von der Form des Instruments ( also der Innenbohrung, dem Mundloch, dem Labium und den Abmessungen etc.) vorgegeben und nicht vom Material. Letztendlich ist die Holzauswahl also vor allem eine Frage der Optik und des persönlichen Geschmacks. Hier ein interessanter Artikel zum Thema.


 

"Das Holz ist äusserlich sehr auffällig und wird darum oft überbewertet. 

Labium, Mensur und Wandeigenschaften sind oft unterschätzte 

Klangfaktoren. Wichtig ist es, ein Instrument als

 Ganzes zu betrachten!"

 

 Geri Bollinger

Holz vs. Kunststoff

 

Ein befreundeter Flötenbauer hat mir einmal  erzählt, dass es der Luft ziemlich egal ist durch was sie fließt nur nicht wie sie fließt. Unsere Fixierung auf das beste Holz hat er mit der Tatsache begründet, das lange Zeit einfach kein besserer Werkstoff vorhanden war.  Wenn man aber alle Vor- und Nachteile vergleicht, schneidet sogar Kunststoff gar nicht so schlecht ab. Und in der Tat: Es gibt mittlerweile sehr viele  Klarinetten, Blockflöten und irische LowWhistles aus hochwertigstem Kunststoff, die alle qualitativen Anforderungen an Verarbeitung und Klang erfüllen und sogar im Blindtest von erfahrenen Berufsmusikern klanglich im Verlgeich zu Holzinstrumenten nicht eindeutig herausgehört werden können.  

 

Dazu noch eine kleine persönliche Anektode:  Mir fällt in diesem Zusammenhang immer die Diskussion über das Für-und-Wider bei hochwertigen Weinverschlüssen ein. Jeder Winzer weiss mittlerweile um die Vorteile des Schraubverschlusses, gibt aber zu, das die Kunden einfach nicht glauben wollen, dass Korkverschlüsse für den Wein immer nachteilig und oft sogar gefährlich sein können. Wein muss nicht atmen und wo kein Kork ist kann auch kein Korkgeschmackt entstehen. 


 

Lassen Sie sich also bei der nicht endenden Diskussion um das beste Flötenmaterial nicht verunsichern. Letztendlich kommt es immer darauf an, was man daraus macht ....

 

Kennen Sie das Gerücht  über den Jazzmusiker Charlie Parker, der teilweise so abgebrannt war, dass er gar kein eigenes Instrument hatte  und oft  auf einem Kindersaxophan aus Plastik spielen mußte ? Aber das ist nun wirklich eine andere Geschichte  ....