Klang und Stimmung 

 

Ursprünglich richtete sich die Stimmung der indianischen Flöten nicht nach dem europäischen Tonsystem. Damit sich unsere Flöten aber auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten schön entfalten können sind alle unsere Siyotanka Flöten exakt gestimmt in der überlieferten Moll-Pentatonik der Plains-Indianer.


Lassen Sie sich verzaubern von dem wundervollen warmen und magischen Klang unserer Flöten.


 

Intuitives freies Spielen  

Zum Spielen unserer indianischen Flöten brauchen Sie keinerlei musikalisches Vorwissen. Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Musiktheorie gehört haben. Viel wichtiger sind Gefühle und Intuition - das meditative Hören jedes einzelnen Tons und wiederkehrender Tonfolgen und auch das bewusste Wahrnehmen der Stille zwischen den Tönen. Hören Sie auf ihr Herz und die Flöte zeigt Ihnen dabei den Weg. 



  

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Die Stimmung ethnischer Flöten

 

In der heutigen Zeit dominieren 440 Hz-Stimmungen für die meisten Musikinstrumente, wobei Hz die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde bezeichnet. Diese Norm hat sich weltweit etabliert. Allerdings gewinnt die Stimmung auf 432 Hz, die von vielen als natürlicher und harmonischer empfunden wird, zunehmend an Zuspruch. Die daraus resultierende Diskussion führt oft zu hitzigen Debatten. Ein Blick in die Geschichte könnte hier zur Beruhigung beitragen. Es gibt nämlich nicht nur die Optionen von 440 Hz und 432 Hz, sondern zahlreiche andere faszinierende Abstimmungen. Zudem ist das Klangempfinden durchaus der Mode unterworfen.


Für Flötenbauer ist eine klare Orientierung wichtig. Im Gegensatz zu Klavieren, Geigen und Gitarren gestaltet sich die Umstimmung auf 432 Hz bei Flöten ohne Stimmvorrichtung schwierig. Flöten erzeugen Klang auf andere Weise. Luftströmungen werden durch eine Schneidekante geteilt, wodurch sich verschiedene Geschwindigkeiten ober- und unterhalb des Labiums ergeben. Die Klangerzeugung hängt zudem von Verwirbelungen und der individuellen Artikulation des Spielers ab. Bei indianischen Flöten kann allein sanfteres Anblasen die Tonhöhe bereits von 440 auf 432 Hz senken.


Bei ethnischen Flöten wie der japanischen Shakuhachi, indischen Bansuri oder indianischen Meditationsflöte gestaltet sich die präzise Stimmung auf 440 Hz als Herausforderung. Das liegt an den kulturellen Klangvorstellungen und spezifischen Bauweisen der Flöten. Es gibt zwar alternative Griffoptionen und Abdeckungen für Halb- oder Viertellöcher, um Ausgleiche zu schaffen. Allerdings besitzen ethnische Flöten üblicherweise weder Klappen noch Doppellöcher, weshalb eine genaue Stimmung stets eine Annäherung bleibt.


Die Klangfarbe etnischer Flöten profitiert dabei von minimalen Schwingungsabweichungen der Töne. Erfahrungen zeigen, dass perfekt gestimmte Flöten nicht zwingend harmonisch, ausgeglichen und schön klingen. Geringfügige Abweichungen im Anblasdruck oder der Raumtemperatur beeinflussen bei Holzblasinstrumenten stark die Tonhöhe, wodurch eine exakte 100 % Stimmung kaum möglich ist.



Hören hat viel mit Interpretation, Gewohnheit und Musiksozialisation zu tun. Die Instrumente des Mittelalters und der Renaissance sowie unzählige heute gebräuchliche ethnische Instrumente verschiedener Kulturen werden oft sogar in reiner Stimmung oder naturtönig intoniert. Die Hörgewohnheiten des modernen Menschen in unserem westlichen Kulturkreis haben sich aber so an die temperierte Stimmung gewöhnt, dass sogar die Töne der Naturtonreihe bereits als "falsch" empfunden werden.


Die Tonfrequenzen 432 Hz und 440 Hz haben aber durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf unser musikalisches Empfinden. 432 Hz wird dabei von vielen Menschen  als natürlicher Ton empfunden, der mit dem menschlichen Körper, der Natur und dem Kosmos in Einklang schwingt und eine entspannende, heilsame Wirkung auf Körper und Seele hat. Die Stimmung mit 440 Hz wird im Unterschied dazu oft als energetischer und dynamischer empfunden. Aber beide Frequenzen erzeugen letztendlich wunderschöne sanfte Klänge und ein geübter Spieler kann durch Veränderung des Blasdrucks durchaus die Tonhöhe von 440 Hz auf 432 Hz biegen.


Im Unterschied zu mehrteiligen Flöten gibt es bei den einteiligen Flöten keine Möglichkeit die Rohrlänge und damit den Ton zu verändern. Holzflöten haben deshalb immer eine relative Stimmung, die durch Klimaschwankungen und Temperaturveränderungen beeinflusst wird. So können leicht minimale Abweichungen in der Tonhöhe entstehen.


Non-Concert-flutes


Wir versuchen unsere Flöten so tonrein aber auch so harmonisch wie möglich zu stimmen. Ein Kompromiss, der manchmal eben auch zu Flöten führt bei denen Töne von der üblichen 440 Hz Orientierung abweichen und sich eher der 432 Hz Stimmung annähern. Solange man nicht mit anderen  Instrumenten zusammenspielen will, ist dies unproblematisch.  In Fachkreisen spricht man bei diesen Flöten, die in sich harmonisch gestimmt sind und wunderbar ausgewogen klingen, aber nicht so ohne weiteres mit anderen Instrumenten zusammenspielbar sind, auch von sogenannten "Non-Concert-Flutes".


Dieser  vermeintliche Nachteil ethnischer Instrumente wird meiner Meinung ohnehin mehr als ausgeglichen durch den unvergleichlichen warmen und magischen Klang, den sie mit traditionellen europäischen Blockflöten oder Querflöten so nicht erreichen können.  

 

 

 

  

 

Warum sind unsere D Flöten die beliebtesten Modelle?


Wir bauen unsere indianischen Flöten nun schon seit vielen Jahren in 4 verschiedenen Stimmungen. Es beginnt mit den kleinen A Flöten, dann kommen G und F Flöten und am Schluss die großen D Flöten. Das sind alles wunderbare Stimmungen aber die D Flöten sind mittlerweile mit Abstand unsere beliebtesten Modelle. Warum? Hier ein paar Überlegungen dazu:

1. Angenehme Tiefe mit Ausdruck


Die D-Stimmung liegt im unteren Bereich des üblichen Spektrums (aber nicht extrem tief wie z. B. Bassflöten in C oder B). Dadurch entsteht ein warmer, runder, erdiger Klang, der emotional sehr berührend sein kann, ohne zu dumpf oder schwer zu wirken.

2. Gute Balance zwischen Tiefe und Leichtigkeit


Eine D-Flöte hat noch genug Luftigkeit und Leichtigkeit im oberen Tonbereich, um Melodien klar und hell klingen zu lassen. Sie bietet also Timbre-Vielfalt: warm in den tiefen Tönen, hell und klar in den hohen.

3. Angenehme Tonlage für meditative Musik

Der Ton D4 (Grundton bei einer typischen D-Flöte) liegt im Bereich, der sehr gut mit menschlichen Stimmen harmoniert und für Meditation, Entspannung oder spirituelle Musik als besonders wohltuend empfunden wird.

4. Harmoniert gut mit anderen Instrumenten


D ist eine häufige Tonart in westlicher Musik und lässt sich leicht mit Gitarren, Handpans, oder anderen Flöten kombinieren – vor allem in D, A oder G-Stimmungen. Dadurch ist die D-Flöte sehr vielseitig in Ensembles.

5. Spielgefühl und Ergonomie


Eine Flöte in D ist oft noch handlich genug, um bequem gespielt zu werden, während tiefere Flöten wie in C oder B manchmal schwerer zu greifen sind. So bekommt man den vollen, tiefen Klang ohne große körperliche Einschränkungen.


 

Atem und Klang