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 Klang und Stimmung 

 

Ursprünglich richtete sich die Stimmung der indianischen Flöten nicht nach dem europäischen Tonsystem. Damit sich unsere Flöten aber auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten schön entfalten können sind alle unsere Siyotanka Flöten exakt gestimmt in der überlieferten Moll-Pentatonik der Plains-Indianer - Lassen Sie sich verzaubern von dem wundervollen warmen und magischen Klang unserer Flöten.


 Spielen  

 

Zum Spielen unserer indianischen Flöten brauchen Sie keinerlei musikalisches Vorwissen. Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Musiktheorie gehört haben. Viel wichtiger sind Gefühle und Intuition - das meditative Hören jedes einzelnen Tons und wiederkehrender Tonfolgen und auch das bewusste Wahrnehmen der Stille zwischen den Tönen. Hören Sie auf ihr Herz und die Flöte zeigt Ihnen dabei den Weg. 




  

 

Die Stimmung ethnischer Flöten

 

Die meisten Musikinstrumente werden heute auf den Kammerton A mit 440 Hz gestimmt. Die Einheit Hz=Hertz gibt dabei die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde an. Dieser Anfang des 20. Jahrhunderts festgelegte Kammerton hat sich mittlerweile weltweit durchgesetzt.  Erst in den letzten Jahren gibt es wieder eine verstärkte  Rückbesinnung auf einen von vielen Menschen als natürlicher und harmonischer empfundenen Kammerton mit 432 Hz.  Die Diskussion um den Bezugston nimmt aber leider oft sehr emotionale Züge an und es entbrennen regelrechte Lagerkämpfe. Ein Blick auf die  historische Entwicklung kann dann vielleicht ein bisschen zur Entspannung beitragen. Es gibt eben nicht nur 440 Hz oder 432 Hz Stimmungen,  sondern noch eine ganze Vielzahl weiterer interessanter Variationen. Man darf auch nicht vergessen, das Klang durchaus auch der Mode unterworfen ist. und was gewohnt ist wird mit der Zeit uninteressant und verlangt nach Änderung. 

 

Als Flötenbauer ist man natürlich erstmal froh eine Orientierung zu haben. Während sich beispielsweise Klavier, Geige und Gitarre leicht auf einen A Ton mit 432Hz umstimmen lassen, funktioniert dies bei Flöten, die nicht über eine Stimmvorrichtung durch Ausziehen des Flötenkörpers verfügen, so natürlich nicht.  Im Unterschied zur schwingenden Seite einer Gitarre oder eines Klaviers, entsteht die Tonerzeugung bei Flöten nämlich anders. Hier wird ein Luftstrom durch eine Schneide- bwz. Blaskante getrennt in unterschiedlich schnelle Teilströmungen oberhalb und unterhalb des Labiums. Die Tonerzeugung bei Flöten ist insgesamt eine hochkomplexe Angelegenheit und hängt neben einer Vielzahl von Verwirblungen innerhalb der Flöte auch ganz wesentlich von der individuellen Artikulation des Spielers ab.  Bei indianische Flöten lässt sich allein schon durch ein sanfteres Anblasen, die Tonhöhe locker auf 432 Hz herunter bringen.

 

Bei allen ethnischen Flöten wie der japanischen Shakuhachi, der indischenBansuri oder auch der indianischen Meditationsflöte ist eine exakte Stimmung im Sinne einer wohltemperierten Stimmung auf den Kammerton A=440 Hz gar nicht so einfach und klanghistrorisch auch nicht unbedingt vorgesehen. Dies liegt zum einem an der unterschiedlichen Klangvorstellung der Herkunftskulturen zum anderen an der spezifischen Bauart bestimmter Flöten. Oft gibt es zwar Alternativgriffe und Halb-oder Viertellochabdeckungen um einen gewissen Ausgleich zu schaffen, da ethnische Flöten aber i.d.R. weder Fingerklappen noch Daumenloch noch Doppellöcher haben um durch Griffvariationen immer einen exakten Ton zu erzielen, handelt es sich beim Stimmen immer um eine Annäherung. Die Klangfarbe aller ethnischen Flöten lebt dabei oft von einer leichten Schwingungsdifferenz der Töne und alle praktischen Erfahrungen zeigen, das tonrein gestimmte Flöten nicht unbedingt harmonisch, ausgelichen und schön klingen. Bei allen Holzblasinstrumenten kommt zudem der Effekt zum tragen, das bereits leichte Abweichungen beim Anblasdruck oder der Raumtemperatur zu erheblichen Tonabweichungen führen und damit ein 100 % exaktes Stimmen gar nicht möglich ist.


Hören hat viel mit Interpretation, Gewohnheit und Musiksozialisation tun. Die Instrumente des Mittelalters und der Renaissance sowie unzählige heute gebräuchliche ethnische Instrumente verschiedener Kulturen werden oft sogar in reiner Stimmung oder naturtönig intoniert. Die Hörgewohnheiten des modernen Menschen in unserem westlichen Kulturkreis haben sich aber so an die temperierte Stimmung gewöhnt, dass sogar die Töne der Naturtonreihe bereits als "falsch" empfunden werden.

 

Non-Concert-flutes


Wir versuchen unsere Flöten so tonrein aber auch so harmonisch wie möglich zu stimmen. Ein Kompromiss, der manchmal eben auch zu Flöten führt bei denen Töne von der üblichen 440 Hz Orientierung abweichen und sich eher der 432 Hz Stimmung annähern. Solange man nicht mit anderen  Instrumenten zusammenspielen will, ist dies unproblematisch.  In Fachkreisen spricht man bei diesen Flöten, die in sich harmonisch gestimmt sind und wunderbar ausgewogen klingen, aber nicht so ohne weiteres mit anderen Instrumenten zusammenspielbar sind, auch von sogenannten "Non-Concert-Flutes".


Dieser  vermeintliche Nachteil ethnischer Instrumente wird meiner Meinung ohnehin mehr als ausgeglichen durch den unvergleichlichen warmen und magischen Klang, den sie mit traditionellen europäischen Blockflöten oder Querflöten so nicht erreichen können.  

 

 

 

  

 

 

Atem und Klang